Warum Immobilien inflationssicher sind
Immobilien gelten als klassischer Inflationsschutz, und das aus gutem Grund. Anders als Bargeld oder Anleihen können Immobilien in Inflationszeiten ihre Kaufkraft nicht nur erhalten, sondern sogar steigern.
Die Logik dahinter ist einfach: Während die Inflation die Preise treibt, steigen auch Mieteinnahmen und Immobilienwerte. Gleichzeitig verliert die Hypothekenschuld real an Wert, was die relative Eigenkapitalposition des Eigentümers verbessert.
Der deutsche Immobilienmarkt 2025: Status quo
Nach Jahren starker Preisanstiege hat sich der deutsche Immobilienmarkt 2024-2025 stabilisiert. Die wichtigsten Trends:
- Metropolregionen bleiben stabil: Berlin, München, Hamburg und Frankfurt zeigen weiterhin Nachfrageüberhang
- Mietpreise steigen kontinuierlich: Besonders in Ballungsräumen wachsen Mieten um 3-5% jährlich
- Baukosten bleiben hoch: Energie- und Materialkosten treiben Neubaupreise
- Zinsniveau stabilisiert sich: Nach Spitzenwerten 2023 pendeln sich Hypothekenzinsen bei 3-4% ein
Investitionsstrategien für Privatanleger
1. Direkte Immobilieninvestition
Der Kauf einer vermieteten Wohnung oder eines Mehrfamilienhauses bietet:
- Mieteinnahmen: Regelmäßiger Cashflow, der mit der Inflation steigt
- Wertsteigerung: Langfristig steigen Immobilienpreise mit oder über der Inflation
- Hebeleffekt: Durch Fremdfinanzierung können Sie überproportional profitieren
- Steuervorteile: Abschreibungen und Werbungskosten reduzieren die Steuerlast
💡 Rechenbeispiel: Renditeimmobilie München
Kaufpreis: 400.000€ (80m² Wohnung in München-Schwabing)
Eigenkapital: 100.000€
Darlehen: 300.000€ bei 3,5% Zinsen
Kaltmiete: 1.400€/Monat = 16.800€/Jahr
Mietrendite: 4,2% brutto
Nach Kosten: Ca. 2,5-3% Nettorendite plus Wertsteigerung
2. REITs (Real Estate Investment Trusts)
Für Anleger ohne großes Kapital oder Lust auf Vermieterverpflichtungen sind REITs eine Alternative:
- Bereits ab kleinen Beträgen investierbar
- Breite Diversifikation über viele Immobilien
- Professionelles Management
- Hohe Liquidität durch Börsenhandel
Deutsche REIT-Alternativen sind Immobilien-AGs wie Vonovia, LEG Immobilien oder Deutsche Wohnen.
3. Offene Immobilienfonds
Offene Immobilienfonds investieren in gewerbliche Immobilien und bieten:
- Geringe Einstiegshürden (oft ab 50€)
- Breite Streuung über Länder und Objekttypen
- Konservative, stabile Wertentwicklung
- Steuerliche Vorteile bei Altverträgen
Die besten Standorte 2025
Top-Metropolen
- München: Höchste Preise, aber auch höchste Stabilität und Wertsteigerung
- Berlin: Große Nachfrage, regulierter Mietmarkt, Potenzial in B-Lagen
- Hamburg: Hafencity und Umland bieten gute Chancen
- Frankfurt: Finanzmetropole mit starker Unternehmensnachfrage
Aufstrebende Städte
- Leipzig: Starkes Wachstum, moderate Preise
- Dresden: Technologie-Cluster (Silicon Saxony)
- Nürnberg: Zentrale Lage, starke Wirtschaft
- Karlsruhe: IT-Standort, Nähe zu Frankreich
Finanzierung in Zeiten höherer Zinsen
Mit Hypothekenzinsen um 3-4% ist die Finanzierung teurer als 2020-2021, aber historisch immer noch günstig. Tipps für die optimale Finanzierung:
- Eigenkapital: Mindestens 20-30% für bessere Konditionen
- Lange Zinsbindung: 15-20 Jahre für Planungssicherheit
- Tilgung: Mindestens 2-3% anfängliche Tilgung
- Sondertilgung: 5-10% jährlich vereinbaren
Finanzierungsvergleich 2025
300.000€ Darlehen, 20 Jahre Zinsbindung:
- Bank A: 3,45% Zinsen, 2% Tilgung = 1.362€/Monat
- Bank B: 3,65% Zinsen, 2% Tilgung = 1.412€/Monat
- Bank C: 3,35% Zinsen, 2% Tilgung = 1.337€/Monat
Ersparnis Bank C vs. Bank B: 75€/Monat = 18.000€ über 20 Jahre!
Steuerliche Aspekte
Immobilieninvestments in Deutschland bieten verschiedene steuerliche Vorteile:
- AfA (Abschreibung): 2% der Anschaffungskosten jährlich absetzbar
- Werbungskosten: Zinsen, Instandhaltung, Verwaltung sind absetzbar
- Spekulationsfrist: Nach 10 Jahren sind Veräußerungsgewinne steuerfrei
- Eigennutzung: Bei Eigennutzung keine Spekulationsfrist
Risiken nicht vergessen
Trotz aller Vorteile gibt es Risiken:
- Klumpenrisiko: Gesamtes Kapital in einem Objekt
- Leerstandsrisiko: Fehlende Mieteinnahmen bei Leerstand
- Instandhaltung: Unerwartete Reparaturen können teuer werden
- Zinsrisiko: Nach Zinsbindung können Zinsen höher sein
- Liquidität: Immobilien lassen sich nicht schnell verkaufen
Fazit: Immobilien bleiben attraktiv
Trotz gestiegener Zinsen bleiben Immobilien eine der besten Möglichkeiten zum Inflationsschutz. Die Kombination aus Sachwert, Mieteinnahmen und Wertsteigerungspotenzial ist schwer zu schlagen.
Für Privatanleger sind sowohl direkte Investments als auch REITs und Immobilienfonds geeignet - je nach Kapital, Risikobereitschaft und Zeitbudget. Wichtig ist eine gründliche Analyse des Standorts, der Finanzierung und der langfristigen Perspektiven.
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